Angehörigenselbsthilfe in Ebersberg feiert 20-jähriges Bestehen

München, 24. Juni 2024 – Die Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch erkrankter Menschen in und um Ebersberg (ApK Ebersberg) feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum und blickt auf eine bewegte Zeit mit vielen wiederkehrenden Gruppenteilnehmerinnen und -teilnehmern, zahlreichen teils dramatischen, aber auch hoffnungsvollen Geschichten und Einzelschicksalen zurück.

Im Gründungsjahr etablierte sich die zunächst kleine Gruppe recht schnell und erreichte binnen kürzester Zeit immer mehr Angehörige auch aus umliegenden Landkreisen. Diese nahmen den teils längeren Weg gerne auf sich, um den regelmäßigen Austausch mit anderen Angehörigen wahrnehmen zu können.    

„Wir fühlten uns in unserer Existenz als Angehörige nicht wahrgenommen.“

Die Triebfeder zur Gründung der Gruppe waren zum damaligen Zeitpunkt jedoch Gefühle von Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit, wie Brigitte Weitzer, selbst betroffene Angehörige und Gründerin der Selbsthilfegruppe, berichtete: „Damals wurden wir Angehörige seitens der Fachkräfte und Profis regelrecht umgangen. Wir fühlten uns in unserer Existenz als Angehörige gar nicht wahrgenommen“. Seit Gruppenstart hat sich erfreulicherweise jedoch viel getan. „Dank der inzwischen engeren und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den bayerischen psychiatrischen Bezirkskliniken werden Angehörige mehr und mehr als das gesehen, was sie schon immer waren: Eine der wichtigsten Ressourcen, wenn es um die Genesung eines psychisch erkrankten Menschen geht.“, erklärt Karl Heinz Möhrmann, Vorstandsmitglied beim Landesverband Bayern der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen (ApK Bayern), welcher sich seit vielen Jahren mittels sogenannter „Klinikvereinbarungen“ darum bemüht, dass Angehörige möglichst frühzeitig in die Behandlung eines seelisch erkrankten Menschen mit eingebunden werden.

Inzwischen ist die örtliche Selbsthilfegruppe für Angehörige in Ebersberg eine nicht mehr wegzudenkende Instanz und erste Anlaufstelle für Angehörige, die gerade zu Beginn ihres Weges viele Sorgen und Nöte haben. Sie stellen sich Fragen wie: „Wird mein Sohn jemals wieder gesund?“, „Bin ich schuld an seiner Erkrankung?“, „Wie kann ich mit den Symptomen meiner Partnerin am besten umgehen? Oder muss ich sie verlassen?“. „Viele Angehörige fühlen sich in einer Selbsthilfegruppe unter anderen Angehörigen häufig das erste Mal richtig verstanden. Sie können offen über Themen wie Schuld, Scham, Sorgen aber auch Hoffnungen sprechen. Langfristig kann der Austausch eine wichtige und stärkende Konstante im Leben Angehöriger sein.“, erzählt Brigitte Weitzer, die noch in diesem Jahr für ihr langjähriges, ehrenamtliches Engagement mit dem „Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt“ ausgezeichnet wird.

Neben Frau Weitzer ist auch Rosa Rapolder bereits seit Beginn und seit 2007 als ehrenamtlich aktive Angehörige Teil der ApK Ebersberg und bereichert die Gruppe und ihre Teilnehmenden seither mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung, Hilfsbereitschaft und Empathie.

Der ApK Bayern gratuliert Frau Weitzer und Frau Rapolder ganz herzlich zu ihrer herausragenden, engagierten ehrenamtlichen Arbeit für Angehörige in und um Ebersberg und ist stolz, solch eine stabile Selbsthilfegruppe unter seinem Dach zu wissen.

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